KI – ein Segen für die Versicherungsbranche?

von CHARTA Redaktion

am 28. Februar 2024

Vor künstlicher Intelligenz (KI) kann wohl niemand mehr die Augen verschließen. Sie ist ein Teil unserer Realität geworden und ihre Einsatzmöglichkeiten werden immer vielfältiger. Doch, wie sieht es speziell in der Versicherungsbranche aus? Wir werfen einen Blick darauf, wie KI die Arbeitsweise von Versicherungsmaklern verändert und welche Vorzüge und Herausforderungen sie bietet.

Ein Roboter, der Versicherungsvermittlern alle lästigen, bürokratischen Aufgaben im Arbeitsalltag abnimmt, während diese Cocktail-schlürfend im Liegestuhl sitzen? Ganz so weit ist es wohl noch nicht mit der Künstlichen Intelligenz. Dennoch gibt es auch heute schon eine deutliche Unterstützung bei der Automatisierung von Routine-Aufgaben, um den Vermittleralltag zu erleichtern.

Automatisierte Kundenkommunikation

So können Maklerinnen und Makler auf automatisierte E-Mail-Programme zurückgreifen. Solche Programme sind zum Beispiel mit den jeweiligen Maklerverwaltungsprogrammen verknüpft, sodass sie auf die Kundendaten und Verträge zugreifen können – natürlich datenschutzkonform! Durch den Zugriff auf die Kundendaten sind solche Mail-Programme in der Lage, automatisiert Geburtstags- und Weihnachtswünsche rausschicken. Doch nicht nur das – inzwischen geht es bereits einen Schritt weiter: So gibt es auch die Möglichkeit, den Kunden individuelle Produktangebote zu schicken, die sie direkt online abschließen. Entweder, wenn sich die Lebenssituation der Kunden ändert und ein neuer Versicherungsbedarf entsteht oder auch einfach so, zum Jahrescheck der Verträge. So können Maklerinnen und Makler ihren Bestand pflegen, diesen gleichzeitig erhöhen und die Kundenbindung stärken. Die automatisierte Kundenkommunikation bringt zudem eine enorme Zeitersparnis.

Abhilfe in der Schadensregulierung

Auch beim Thema Schadensregulierung kann die Künstliche Intelligenz Vermittlerinnen und Vermittler deutlich unterstützen:

Für die Schadensbewertung können Kunden Fotos, Videos oder Dokumente hochladen. Mithilfe von KI-Algorithmen können diese dann automatisch hinsichtlich Schwere und Umfang des Schadens analysiert und bewertet werden. Dies beschleunigt den Prozess der Schadensregulierung, da Vermittler nicht jeden Schaden manuell bewerten müssen.

Bei der Schadensbearbeitung kann die KI helfen, indem sie Informationen aus den Schadensformularen extrahiert und in die entsprechenden Systeme einträgt. Dies reduziert den manuellen Aufwand für Vermittler und beschleunigt die Bearbeitungszeit für Kunden. Eine Win-Win-Situation also.

Virtuelle Kommunikations-Assistenz

Chatbots und virtuelle Assistenten, die auf KI basieren, bringen ebenfalls Abhilfe im Arbeitsalltag von Vermittlerinnen und Vermittlern. Allerdings werden diese eher in größeren Maklerunternehmen verwendet. Sie erhöhen die Erreichbarkeit und den Servicegrad des Maklerunternehmens und bedienen sowohl die automatisierte Kundenkommunikation als auch die Unterstützung im Schadensfall. So können sie zum Beispiel rund um die Uhr häufig gestellte Fragen zu einem Schadensereignis beantworten oder den Status von Schadensmeldungen aktualisieren und die Kunden so über den Fortschritt der Schadenregulierung informieren.

Fazit

Künstliche Intelligenz bietet Versicherungsmaklern Möglichkeiten, um ihren Arbeitsalltag zu erleichtern und Prozesse zu automatisieren. Sie können so ihr Service-Level erhöhen, die Kundenbindung stärken und ihren Bestand erhöhen. Auf Kundenseite führt das erhöhte Service-Level zu einer höheren Zufriedenheit.

Dennoch: Was in der Theorie wirkt, kann in der Praxis natürlich auch an Grenzen stoßen. Gerade bei der automatisierten Kommunikation ist es wichtig, dass Versicherungsmakler immer wieder ein Auge darauf werfen und im Blick behalten, welche Nachrichten an die Kunden rausgehen, ob die enthaltenen Informationen stimmen und wie die KI ihre Botschaften übermittelt.

CHARTA Marktplatz-Treffen

Mit den CHARTA Marktplatz-Treffen plant die CHARTA eine eigene Veranstaltungsreihe rund um große Trendthemen unserer Zeit. Eines davon ist Künstliche Intelligenz. Seien Sie am 11. April in Köln oder am 5. Juni in Sinsheim mit dabei!

Bildnachweis: GettyImages – Laurence Dutton

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